Jigten Sumgon’s Fivefold Path of Mahāmudrā

(Deutsche Übersetzung weiter unten.)

The “Fivefold Path of Mahāmudrā” as we know it today was mainly shaped by Kunga Rinchen (1475‒1527), whose practice manual “Garland of Mahāmudrā” was translated by Khenchen Könchog Gyaltsen, and by Rigdzin Chökyi Dragpa’s disciple Könchog Trinlé Namgyal (17th c.), who wrote down his teachers oral instructions in the “Dharmakīrti Zhalung.” These manuals present the Fivefold Path as a fully ritualized form of practice with successive stages starting with a preliminary practice (Ngöndro) and individual rituals for practicing bodhicitta, yidam deity, guru yoga, mahāmudrā, and dedication.

But such a ritually structured set of practices cannot be found in the earlier writings of the lineage. In particularly, in Jigten Sumgön’s own collected writings, the Fivefold Path ist mentioned many times, but never as a ritual path. Instead, the “Fivefold Path” is presented as the fundamental principle of all practices of meditation: Whatever practice one performs, it should always be preceded by (1) the cultivation of the resolve for awakening (bodhicitta), through which (2) one’s body is manifested as the yidam deity, which is the basis for (3) practicing one’s guru in one’s heart or at the crown of one’s head, which culminates in (4) the practice of the mind free from mental activity (mahāmudrā). Finally, the virtuous roots of such practices should always be (5) dedicated for the benefit of the beings.

There is also no fixed yidam deity for this practice, although the manuals focus on Cakrasaṃvara as the main deity. In the early instructions of Jigten Sumgön, this is left open, and in the case where the practitioner does not yet have his own personal deity, Avalokiteśvara is recommended as the yidam deity of the Fivefold Path.

The following brief instruction by Jigten Sumgön is a typical early instruction on the Fivefold Path. There are many such instructions in his collected works, but this one is perhaps the most condensed presentation.

Quintessential Practice of Sūtra and Mantra: Essential Instruction of the Fivefold Path of Mahāmudrā

Generally, the certain cause for attaining perfect buddhahood is the resolve for awakening. Therefore, at all times and in every way, pledge to cultivate the resolve when you practice the root of great waves of virtue, when you get to any practice, and at the beginning of a practice session as follows:

“May all my mothers—the sentient beings who are as limitless as space—have happiness, be free from suffering, and attain the precious, supreme, and perfect awakening. For that purpose I will, until I reach buddhahood, bind body, speech, and mind to virtue. I will, until I die, bind body, speech, and mind to virtue. I will, until the same time tommorrow, bind body, speech, and mind to virtue”—thinking that, practice your body as your cherished deity. If you do not have one, practice my cherished deity, the lord of great compassion, the noble Avalokiteśvara, or any powerful lord whatsoever. Practice the excellent guru in your heart. At the time of death, practice him at the crown of your head, it is said.

Then, look at your own vigilant and clear awareness and “not seeing anything at the time of looking is seeing true reality.” Therefore, dwell in that state without any mental activity.

If your mind begins to stir again with high and low thoughts, transform your going, standing, lying, sitting, or any other conduct, so that through practice it becomes uninterrupted virtuous practice, the essence of being without thoughts, and the spontaneously accomplished nature. Then maintain that without interruption.

After you have produced the root of virtue or dwelled in meditative equipoise in the practice, recollect from time to time the root of virtue that has been accumulated by yourself and all sentient beings in the three times and the virtue that is existent [in the buddha nature of all beings]:

“May through this virtue that has been accumulated by myself and all sentient beings in the three times and that is existent I and all sentient beings quickly attain the precious, supreme, and perfect awakening.” Thereby the root of virtue is to be dedicated.

It is very important that you practice at all times uninterruptedly in that manner, guard the precious approximation vow1, and whichever lay vows from among the four roots you are able to maintain. Accordingly, the Exalted One said: “If you do not guard at least one rule, you are not part of my retinue.” Thus, knowing that all activities are without purpose if you do not belong to the retinue of our teacher, make efforts to guard disciplined conduct! This is complete.

1 “Approximation vows” (bsnyen gnas kyi sdom pa, Skt. upavasasaṃvara) are vows where lay persons practice the first four vows of ordination, relinquish alcohol, fancy clothing, jewelry, and high seats, and also cease taking meals after noon for one day to approximate the vows of ordination.

Der “Fünffache Pfad der Mahāmudrā”, wie wir ihn heute kennen, wurde hauptsächlich von Kunga Rinchen (1475-1527) geprägt, dessen Praxishandbuch “Girlande der Mahāmudrā” von Khenchen Könchog Gyaltsen übersetzt wurde, und von Rigdzin Chökyi Dragpas Schüler Könchog Trinlé Namgyal (17. Jh.), der die mündlichen Anweisungen seines Lehrers im “Dharmakīrti Zhalung” niederschrieb. Diese Handbücher präsentieren den Fünffachen Pfad als eine vollständig ritualisierte Form der Praxis mit aufeinanderfolgenden Stufen, beginnend mit einer vorbereitenden Praxis (Ngöndro) und individuellen Ritualen für die Praxis von Bodhicitta, Yidam-Gottheit, Guru-Yoga, Mahāmudrā und Widmung.

Aber eine solche rituell strukturierte Reihe von Praktiken ist in den früheren Schriften der Linie nicht zu finden. Insbesondere in Jigten Sumgöns eigenen Gesammelten Werken wird der Fünffache Pfad viele Male erwähnt, aber nie als ritueller Pfad. Stattdessen wird der “Fünffache Pfad” als das grundlegende Prinzip aller Meditationspraktiken dargestellt: Welche Praxis man auch immer ausführt, man sollte immer (1) die Kultivierung des Entschlusses zum Erwachen (bodhicitta) vorausgehen lassen, wodurch (2) der eigene Körper als Yidam-Gottheit manifestiert wird, was die Grundlage für (3) die Praxis des Gurus im Herzen oder auf der Kroe des Kopfes ist, was wiederum in (4) der Praxis des von geistiger Aktivität freien Geistes (mahāmudrā) gipfelt. Schließlich sollten die heilsamen Wurzeln solcher Praktiken immer (5) zum Nutzen der Wesen gewidmet werden.

Es gibt auch keine feste Yidam-Gottheit für diese Praxis, obwohl in den Handbüchern Cakrasaṃvara als Hauptgottheit genannt wird. In den frühen Unterweisungen von Jigten Sumgön wird dies offen gelassen, und für den Fall, dass der Praktizierende noch keine eigene persönliche Gottheit hat, wird Avalokiteśvara als Yidam-Gottheit des Fünffachen Pfades empfohlen.

Die folgende kurze Unterweisung von Jigten Sumgön ist eine typische frühe Unterweisung zum Fünffachen Pfad. Es gibt viele solcher Unterweisungen in seinen gesammelten Werken, aber diese hier ist vielleicht die komprimierteste Darstellung.

Quintessenz der Praxis von Sūtra und Mantra: Die Wesentliche Unterweisung des Fünffachen Pfades der Mahāmudrā

Im Allgemeinen ist die sichere Ursache für das Erreichen der vollkommenen Buddhaschaft der Entschluss zu Erwachen. Gelobe daher zu jeder Zeit und auf jede Weise wie folgt den Entschluss hervorzubrigen wenn du die Wurzel der großen Wellen des Heilsamen praktizierst, wenn du irgendeine Praxis übst, und zu Beginn einer jeden Praxissitzung:

“Mögen alle meine Mütter — die fühlenden Wesen, die so grenzenlos wie der Raum sind — Glück besitzen, frei von Leiden sein und das kostbare, höchste und vollkommene Erwachen erlangen; zu diesem Zweck werde ich, bis ich die Buddhaschaft erreicht habe, Körper, Rede und Geist an das Heilsame binden; ich werde, bis ich sterbe, Körper, Rede und Geist an das Heilsame binden; und ich werde, bis zur gleichen Zeit morgen, Körper, Rede und Geist an das Heilsame binden”—wenn du das denkst, übe deinen Körper als die Gottheit, die du am meißten schätzt. Wenn du keine solche Gottheit hast, praktiziere meine geschätzte Gottheit, den Herrn des großen Mitgefühls, den edlen Avalokiteśvara, oder irgendeinen anderen mächtigen Herrn. Praktiziere den ausgezeichneten Guru in deinem Herzen. Zur Zeit des Todes praktiziere ihn auf dem Scheitel deines Kopfes, so heißt es.

Dann schaue auf dein eigenes waches und klares Gewahrsein und “nichts zu sehen zum Zeitpunkt des Betrachtens ist das Sehen der wahren Wirklichkeit.” Verweile also in diesem Zustand ohne jegliche geistige Aktivität.

Wenn dein Geist wieder beginnt, sich mit hohen und niedrigen Gedanken zu bewegen, wandele dein Gehen, Stehen, Liegen, Sitzen oder jedes andere Verhalten so um, dass es durch die Praxis zu einer ununterbrochenen heilsamen Praxis wird, die Essenz des ohne Gedanken Seins und die spontan vollendete Natur. Dann halte dies ohne Unterbrechung aufrecht.

Nachdem du die Wurzel des Heilsamen hervorgebracht oder in der meditativen Ausgeglichenheit deiner Erfahrung verweilt hast, rufe dir von Zeit zu Zeit die Wurzel des Heilsamen, das von dir und allen fühlenden Wesen in den drei Zeiten angesammelt wurde, und des Heilsamen, das [in der Buddhanatur aller Wesen] vorhanden ist, ins Gedächtnis:

“Mögen ich und alle fühlenden Wesen durch dieses Heilsame, das von mir und allen fühlenden Wesen in den drei Zeiten angesammelt worden ist und das [in der Buddhanatur der Wesen] existent ist, schnell das kostbare, höchste und vollkommene Erwachen erlangen.” So ist die Wurzel des Heilsamen zu widmen.

Es ist sehr wichtig, dass man zu allen Zeiten ununterbrochen auf diese Weise praktiziert, das kostbare Annäherungsgelübde1 bewahrt und je nach Fähigkeit eines oder mehrere der vier Wurzelgelübde aufrecht erhält. Dementsprechend sagte der Erhabene: “Wenn du nicht mindestens eine Regel bewahrst, gehörst du nicht zu meinem Gefolge.” Da ihr also wisst, dass alle Betätigungen zwecklos sind, wenn ihr nicht zum Gefolge unseres Lehrers gehört, bemüht euch, diszipliniertes Verhalten zu bewahren! Dies ist vollständig.

1 “Annäherungsgelübde” (bsnyen gnas kyi sdom pa, Skt. upavasasaṃvara), sind die Gelübde, bei denen Laien für einen Tag die ersten vier Gelübde der Ordination praktizieren, auf Alkohol, besondere Kleidung, Schmuck und hohe Sitze verzichten und auch die Einnahme von Mahlzeiten nach dem Mittag einstellen, um sich den Gelübden der Ordination anzunähern.

Collected Works of Jigten Sumgon, vol. 3, p. 67‒70.

མདོ་སྔགས་ཉམས་ལེན་གྱི་ཉིང་ཁུ་ཕྱག་ཆེན་ལྔ་ལྡན་གྱི་ཁྲིད་སྙིང་བསྡུས༎ བླ་མ་དམ་པ་རྣམས་ལ་ཕྱག་འཚལ་ལོ། །སྤྱིར་རྫོགས་པའི་སངས་རྒྱས་ཐོབ་པར་བྱེད་པའི་རྒྱུ་ངེས་པ་བྱང་ཆུབ་ཀྱི་སེམས་ཡིན་པས། དུས་དང་རྣམ་པ་ཐམས་ཅད་དང་། རླབས་པོ་ཆེའི་དགེ་བའི་རྩ་བ་བྱེད་པ་དང་། ཉམས་ལེན་གང་དུ་བསྣུན་པའི་དུས་དང་བསྒོམས་པའི་ཐུན་འགོ་ལ། སེམས་བསྐྱེད་པའི་དམ་བཅའ་འདི་ལྟར་བྱ་སྟེ། མ་ནམ་མཁའ་དང་མཉམ་པའི་སེམས་ཅན་ཐམས་ཅད་བདེ་བ་དང་ལྡན། སྡུག་བསྔལ་དང་བྲལ། བླ་ན་མེད་པ་ཡང་དག་པར་རྫོགས་པའི་བྱང་ཆུབ་རིན་པོ་ཆེ་ཐོབ་པར་བྱ། དེའི་ཆེད་དུ་སངས་མ་རྒྱས་ཀྱི་བར་དུ་ལུས་ངག་ཡིད་གསུམ་དགེ་བ་ལ་བཀོལ། མ་ཤིའི་བར་དུ་ལུས་ངག་ཡིད་གསུམ་དགེ་བ་ལ་བཀོལ། དུས་དེ་རིང་ནས་བཟུང་ནས་ཉི་མ་སང་ད་ཙམ་གྱི་བར་དུ་ལུས་ངག་ཡིད་གསུམ་དགེ་བ་ལ་བཀོལ་སྙམ་དུ་བསམས་ལ། རང་གི་ལུས་ཡི་དམ་གྱི་ལྷར་བསྒོམ། མེད་ན་ངའི་ཡི་དམ་གྱི་ལྷ། ཇོ་བོ་ཐུགས་རྗེ་ཆེན་པོ་རྗེ་བཙུན་སྤྱན་རས་གཟིགས་དབང་ཕྱུག་གང་ཡང་རུང་བ་ཞིག་ཏུ་བསྒོམ། བླ་མ་དམ་པ་ཐུགས་ཀར་བསྒོམ། ནམ་འཆི་བའི་དུས་སུ་ནི་སྤྱི་བོར་བསྒོམ་པ་ཡིན་གསུངས། དེ་ནས་རང་གི་རིག་པ་རིག་རིག་ཏུར་ཏུར་པོ་འདི་ལ་བལྟས་ལ། བལྟས་པའི་དུས་སུ་གང་ཡང་མ་མཐོང་བ་དེ་ཁོ་ན་ཉིད་མཐོང་བའོ་ཞེས་པས། དེའི་ངང་ལ་ཅི་ཡང་ཡིད་ལ་མི་བྱེད་པར་བཞག། རྣམ་པར་རྟོག་པ་མཐོ་དམན་གྱིས་སེམས་རྣམ་པར་གཡེངས་ན། འགྲོ་འཆག་ཉལ་འདུག་གམ། སྤྱོད་ལམ་བསྒྱུར་ནས་བསྒོམས་པས་རྒྱུན་ཆད་མེད་པའི་དགེ་སྦྱོར། རྣམ་རྟོག་མེད་པའི་ངོ་བོ། ལྷུན་གྱིས་གྲུབ་པའི་རང་བཞིན་དུ་འོང་བ་ཡིན་པས། དེ་རྒྱུན་ཆད་མེད་པར་བསྐྱང་། དགེ་བའི་རྩ་བ་བྱས་པའི་རྗེས་སམ། ཐུགས་དམ་ལ་མཉམ་པར་བཞག་པའི་རྗེས་ལ། སྐབས་སྐབས་སུ་བདག་དང་སེམས་ཅན་ཐམས་ཅད་ཀྱིས་དུས་གསུམ་དུ་བསགས་ཤིང་ཡོད་པའི་དགེ་བའི་རྩ་བ་དྲན་པར་བྱས། བདག་དང་སེམས་ཅན་ཐམས་ཅད་ཀྱིs་དུས་གསུམ་དུ་བསགས་ཤིང་ཡོད་པའི་དགེ་བའི་རྩ་བ་འདིས། བདག་དང་སེམས་ཅན་ཐམས་ཅད་མྱུར་དུ་བླ་ན་མེད་པར་ཡང་དག་པར་རྫོགས་པའི་བྱང་ཆུབ་རིན་པོ་ཆེ་ཐོབ་པར་གྱུར་ཅིག་ཅེས། དགེ་བའི་རྩ་བ་བསྔོ་བར་བྱའོ། །དུས་རྒྱུན་ཆད་མེད་པར་ཚུལ་དེ་ལྟར་ཉམས་སུ་བླང་ཞིང་། བསྙེན་གནས་ཀྱི་སྡོམ་པ་རིན་པོ་ཆེ་བསྲུང་བ་དང་། རྩ་བ་བཞི་ལས་གང་ཐུབ་ཐུབ་ཀྱི་དགེ་བསྙེན་གྱི་སྡོམ་པ་སྲུང་བ་གལ་ཆེ་སྟེ། དེ་ལྟར་ཡང་བཅོམ་ལྡན་འདས་ཀྱིས། ཁྲིམས་གཅིག་ཙམ་ཡང་མི་བསྲུང་ན་ངའི་འཁོར་དུ་མ་གཏོགས་སོ། །ཞེས་གསུངས་པས་སྟོན་པའི་འཁོར་དུ་མ་གཏོགས་ན་བྱས་པ་ཐམས་ཅད་དོན་མེད་པར་ཤེས་པར་བྱས་ནས། ཚུལ་ཁྲིམས་བསྲུང་བ་ལ་འབད་པར་བྱའོ། །རྫོགས་སོ༎་༎

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